Geld für Kinder oder Enkel anlegen? Für das Patenkind oder die Nichten und Neffen? Auf jeden Fall sinnvoll. Beim Sparen für Kinder auf die Wirkung des Geldes achten? Das geht.
Die Klimakrise und das Artensterben zeigen: Wir müssen unsere Zukunft und die unserer Kinder und Enkelkinder schützen. Dafür braucht es Umdenken – auch und vor allem in der Finanzwirtschaft, die den Großteil der Investitionen bestimmt.
Gleichzeitig merken viele Menschen in Zeiten von COVID-19, wie wertvoll ein Sparvermögen ist. Das lässt sich kombinieren.
Doch wie legt man heutzutage Geld für die Kinder an? Was ist effektives Sparen? Wo bleibt wirklich etwas übrig? Und wie kann man dabei noch den Planeten schützen?
Wir geben Tipps und Impulse, wie Du für Deine Kinder sparen kannst und dabei in eine ökologisch-soziale Zukunft investierst.
Für den Nachwuchs nachhaltig Geld anlegen
Du hast regelmäßige Beträge oder Geldgeschenke der Großeltern zur Verfügung, die Deinen Kindern zu Gute kommen sollen? Was macht man damit? Für den Nachwuchs ansparen? Eine gute Idee – am besten nachhaltig!
Die Wirkung von Geld – Sparen für die Kinder
Der Großteil aller Investitionen kommt aus der Finanzwirtschaft. Banken, Versicherungen und Fondgesellschaften reichen unsere Versicherungsbeiträge oder unser Geld auf dem Konto oder im Fond weiter.
Sie investieren es in Projekte und Unternehmen. Bislang achten die Finanzakteure vor allem auf die Rendite und die Sicherheit. Welche Projekte und Unternehmen finanziert werden – also die Wirkung der Investitionen – bleibt außer Acht.
Nachhaltige Geldanlage – der Unterschied
Bei nachhaltiger Geldanlage wird neben den klassische Kriterien Sicherheit, Rendite und Liquidität auf die Wirkung geachtet. Es wird überprüft, welche Unternehmen und Projekte durch diese Geldanlage finanziert werden.
Die gute Nachricht: Es gibt fast jedes klassische Anlageprodukt – ob Aktie, ETF, Tagesgeld oder Sparbuch – auch mit ökologisch-sozialen Kriterien. Allerdings ist es schwierig, zwischen echt grün und „grün angestrichen“ zu unterscheiden, da „nachhaltige Geldanlagen“ bislang nicht genau definiert sind.
In unserem Artikel „Nachhaltige Geldanlagen – Der Markt“ findest Du Informationen rund um nachhaltige Geldanlagen und den aktuellen Markt.
Eine nachhaltige Zukunft für die Kinder finanzieren
Unsere Kinder werden zukünftig viele Probleme rund um Klimaschutz und Artenvielfalt bewältigen und nachhaltige Lösungen finden müssen. Herkömmliche Geldanlage mit Investitionen beispielsweise in die Abholzung des Regenwaldes verschärfen die Lage. Mit nachhaltiger Geldanlage dagegen finanzieren wir schon heute eine grüne Zukunft und eine zukunftsfähige Gesellschaft.
So profitiert der Nachwuchs doppelt von dem Ersparten – sowohl von dem Geldpolster als auch der Wirkung des angelegten Geldes.
Wie sicher sind nachhaltige Geldanlagen?
Eine berechtigte Frage – schließlich soll das Geld den Kindern zukünfitg zur Verfügung stehen. Grundsätzlich gilt: Nachhaltige Geldanlagen bergen die gleichen Chancen und Risiken wie herkömmliche Geldanlagen.
Risiko und Ertragschancen hängen vor allem von der Anlageform ab. Deshalb solltest Du vorher überlegen, welche Anlageform zu Deinen persönlichen Bedürfnissen an Sicherheit, Rendite, Wirkung und Liquidität passt.
Sparen für Kinder – Was passt zu Dir und Deinem Kind?
Unterschiedliche Bedürfnisse
Der Sparplan für Deine Kinder oder Enkelkinder sollte immer zu Deiner eigenen Lebenssituation passen. Das umfasst beispielsweise Dein aktuelles Arbeitsverhältnis, Dein bestehendes Vermögen, Dein Bedarf an Sicherheit, Deine Zukunftspläne und aktuelle sowie zukünftig anfallende Ausgaben.
Die goldenen Fragen der grünen Geldanlage
Vor der Geldanlage für Deine Kinder – aber auch für Dich selbst – solltest Du Dir diese fünf Fragen stellen:
- Wofür soll das investierte Geld genutzt werden?
- Wie schnell muss das Geld verfügbar sein?
- Welche Risiken kann man eingehen?
- Welche Rendite hätte man gern?
- Was ist für einen persönlich nachhaltig?
Das Viereck der nachhaltigen Geldanlage
Das Viereck der nachhaltigen Geldanlage hilft Dir bei der Priorisierung Deiner Bedürfnisse. Es besteht aus:
- Rendite
- Sicherheit
- Liquidität
- und Wirkung.
Wie wichtig sind die einzelnen Aspekte für Dich und die Zukunft Deiner Kinder? Brauchst Du mehr Sicherheit? Oder legst Du risikoreicher für eine bessere Rendite an?
Diese Überlegungen sind die Grundlage für einen Sparplan, der für Deine Kinder oder Enkelkinder sinnvoll und realistisch ist. So passt der Sparplan auch zu Deinen Plänen und Möglichkeiten.
Dabei sollte bedacht werden: Eine höhere Renditeerwartung ist in der Regel auch mit einem höheren Risiko verbunden.
Pi mal Daumen – der Bedarf an Sicherheit
Grob geschätzt sollte das Geld bei einem Vermögen der Eltern von bis zu 50.000 Euro eher sehr sicher angelegt werden. Dies gilt vor allem, wenn Du selbstständig ohne die Hilfe eine*r Finanzberater*in investierst.
Bei einem größerem Vermögen kann auch risikoreicher angelegt werden, was eine bessere Rendite ermöglichen kann.
Spielraum bei der Laufzeit
Bei einem Sparplan für Kinder ist es relativ leicht, die Laufzeit abzuschätzen. Es ist keine tägliche Verfügbarkeit notwendig. So kann beispielsweise eine Laufzeit bis zu einem bestimmten Jahr festgelegt werden. Das gibt mehr Spielraum bei Sicherheit, Rendite und Wirkung.
Führerschein, Studium oder ein Geld-Puffer – wofür sparest Du?
Auch das solltest Du Dir als Eltern oder Großeltern überlegen. Sparst Du Geld für ein bestimmtes Ziel wie den Führerschein oder das Studium des Kindes? Oder soll Dein Nachwuchs einen zukünftigen Geld-Puffer haben? Schließlich soll das Geld verfügbar sein, wenn es gebraucht wird.
Mit Klarheit an die Sache herangehen
Wenn Du Dir diese Fragen gestellt hast, kannst Du mit einem besseren Verständnis die Geldanlage oder den Sparplan für Deine Kinder oder Enkelkinder aufbauen. Das gibt Dir Kontrolle und ein gutes Gefühl.
Tipps und Tricks rund ums Sparen für Kinder
Der frühe Vogel spart das Geld
Am besten ist es, so früh wie möglich mit dem Sparen für das Kind oder den Nachwuchs anzufangen. Zum einen vergeht die Zeit schnell. Bevor man es bemerkt, ist das Kind erwachsen.
Zum anderen ist Sparen über einen längeren Zeitraum leichter: Man hat Zeit, kleinere Beiträge mit einer ordentlichen Rendite zu sammeln und mehr Spielraum in der nachhaltigen Geldanlage für die Kinder.
Der Zinseszins-Effekt
Im Grunde ist es einfach: Du legst Geld an. Auf dieses Geld erhältst Du Zinsen. In den Folgejahren erhältst Du auf Dein Geld und die Zinsen weitere Zinsen.
So wächst der anfängliche Betrag immer weiter. Je später du anfängst, desto geringer sind diese Zinseszins-Effekte. Über mehrere Jahre macht das in der Summe einen erheblichen Unterschied.
Dazu kommt, dass ein Großteil der Zinsgewinne über den Steuerfreibetrag des Kindes sogar steuerfrei ist.
Das A und O: Regelmäßig für die Kinder sparen
Suche Dir aus, was für Dich am besten funktioniert. Vielleicht kommst Du mit einem Dauerauftrag gut zurecht. Oder mit einem Sparplan. Die jeweiligen Summen, die Du einzahlst, sind hierbei erst einmal zweitrangig.
Durch regelmäßige Einzahlungen wachsen auch kleine Beiträge kontinuierlich zu einer großen Summe. Monatlich gezahlt lässt sich der Sparplan am besten ins eigene Budget einplanen.
Den Markt beobachten und flexibel sparen
Zinssätze und Angebote ändern sich über die Jahre. Bleibe flexibel und passe den Sparplan Deiner Kinder oder Enkelkinder an. Das bedeutet nicht, dass Du jeden Monat Deine Strategie änderst.
Behalte aber die Finanzwirtschaft im Auge. So sind beispielsweise in Zeiten niedriger Zinsen und einem wachsenden Aktienmarkt Fonds und ETFs lohnender als ein Sparbuch.
Anlageformen für Kinder
ETFs, Aktien oder doch das Sparkonto? Braucht mein Kind ein Kinderkonto? Mit welcher Geldanlage oder welchem Sparplan schützen Eltern und Großeltern ihren Nachwuchs wirklich?
Kurz: Wie können die Kinder, das Patenkind oder die Nichten und Neffen ohne finanzielle Sorgen ins Leben starten? Wir haben eine Übersicht erstellt, welche Anlageformen es unter anderem gibt.
Dabei geben wir Tipps und Impulse, keine konkreten Produktempfehlungen, da eine Geldanlage für Kinder – und natürlich auch für Erwachsene – individuell gestaltet werden sollte.
Früher war alles einfacher
Auch das Sparen für Kinder. Das Kindersparbuch war die erste Wahl. Durch die andauernde Zins-Lage lohnt sich ein Sparbuch für Kinder aber kaum noch.
Im Gegenteil: durch die Inflation kann das Geld sogar an Wert verlieren. Dann doch ein Tagesgeldkonto? Oder für den Nachwuchs in ETFs investieren? Was sind jedoch gute, risikoarme Alternativen zum Sparbuch für Kinder?
Das Sparkonto und Sparbuch für Kinder
Aktuell bieten das Sparkonto und das Sparbuch sehr geringe Zinsen. Sie lohnen sich für den Vermögensaufbau nicht. Hier gilt Vorsicht, damit das Geld nicht eher weniger wird.
Trotzdem können Sparkonten für den Nachwuchs eine Ergänzung zu anderen Investments sein. Sie bieten zwar wenig bis keine Rendite, können aber die Rolle eines Sicherheitsbausteins innerhalb eines diversifizierten Anlageportfolios übernehmen.
Wichtig: Sparkonten werden generell als sicher eingestuft. Aber auch Sparkonten können wertlos werden – zum Beispiel nach einer Währungsreform wie 1922 und 1947 in Deutschland oder bei Inflation. In diesen Fällen sind Aktien und Immobilien (die ebenfalls ihre Vor- und Nachteile haben) sicherer, weil das echte “Werte” sind.
Festgeld- und Tagesgeldkonten
Auch Tages- und Festgeldkonten bieten kaum Zinsen. Aber auch sie sind sehr sicher. Sie können ebenfalls neben Börseninvestments eine Ergänzung sein oder auch der kurzfristigen Geldanlage für Kinder dienen.
Letzteres wird bei Aktien nicht empfohlen, da Aktien Schwankungen haben können und so für eine kurzfristige Geldanlage im Vergleich zu Tagesgeld und Festgeld riskant sind.
Ein Kinderkonto für mein Kind?
Ein Kinderkonto hat Vorteile. Für Kinder gibt es eine deutlich größere Auswahl an preiswerten Girokonten – viele sind kostenlos. Hier gilt es darauf zu achten, ob durch Geld abheben oder der Beantragung von Karten zusätzliche Kosten anfallen.
Das Kind hat mit dem Konto einen eigenen steuerlichen Freibetrag. Ein Kinderkonto kann nicht ohne die Zustimmung der Eltern eröffnet werden.
Aktien, Fonds und ETF‘s – Sparen an der Börse?
Auf kurze Zeit sind Aktien, Fonds und ETF‘s schwierig. Es kann durch Marktabschwünge zu kurzfristigen Verlusten kommen.
Langfristig schrumpft das Risiko: Dann überwiegen oft die Chancen. Kurze Verluste können über einen längeren Zeitraum ausgeglichen werden.
Gerade bei einer langen Laufzeit, die bei Kindern gut abschätzbar ist, werden die Schwankungen an den weltweiten Börsen immer wieder ausgeglichen.
Es gibt verschiedene Fonds: Aktienfonds, Rentenfonds und gemischte Fonds. Erstere haben nur Anleihen, letztere haben Aktien und Anleihen. Außerdem gibt es auch Hedgefonds, Immobilienfonds und Geldmarktfonds.
Einzelaktien: Rendite und Risiko
Besonders riskant ist die Spekulation mit Einzelaktien. Zwar bieten Einzelaktien eine hohe Rendite. Dafür haben sie aber auch ein hohes Risiko.
Anleger*innen, die Geld für Kinder oder Enkelkinder in Einzelaktien investieren wollen, sollten ein umfangreiches Wissen über Börseninvestments haben.
Ein Aktieninvestment erfordert, dass man sich ständig damit beschäftigt. Das ist aufwändig. Alternativ lohnt sich hier die Zusammenarbeit mit eine*r Finanzberater*in.
Fonds – eine alternative Möglichkeit zu sparen
Fonds sind eine Alternative zu einzelnen Aktien. Mit einem Investmentfond beteiligst Du dich an einem Aktien-Topf, der zahlreiche Aktien enthält. Das Vermögen des Fonds wird in viele Fonds-Anteile eingeteilt.
Je mehr Fonds-Anteile Du besitzt, desto höher ist Dein Anteil am Fondsvermögen. So setzt Du gleichzeitig auf mehrere Aktien. Diese Diversifizierung bringt deutlich weniger Risiko mit sich als Einzelaktien.
Bei Fonds unterscheidet man zwischen aktiven und passiven Fonds. Aktive Fonds werden von einem Fondsmanager verwaltet, der händisch einzelne Aktien auswählt und einkauft. Passive Fonds, auch ETFs genannt, funktionieren anders.
ETFs zur Geldanlage für Kinder
Passive Fonds oder „Exchange Traded Funds“ (kurz: ETFs) sind eine Alternative zu aktiven Fonds. Es werden keine Aktien aktiv ausgewählt. Stattdessen beteiligen sich ETFs an der Entwicklung der Börse.
Sie bilden einen Index – beispielsweise den deutschen Leitindex DAX – möglichst genau nach. Steigt der DAX um zwei Prozent, steigt auch der Dax-ETF um zwei Prozent.
Sparen für Kinder erfordert ein gutes Rendite-Risiko-Profil. Schließlich soll sich die Geldanlage lohnen, ohne ein hohes Risiko mitzubringen. Häufig werden ETFs empfohlen. Sie gehören zu den günstigsten Anlageprodukten und haben ein gutes Rendite-Risiko-Profil.
Es kann allerdings eine Herausforderung sein, die richtigen ETFs auszuwählen und dauerhaft die Performance des Anlageportfolios zu verfolgen. Hier lohnt es sich, sich umfangreich zu informieren oder von eine*r freien, nachhaltigen Finanzberater*in unterstützen zu lassen.
Chancen und Risiken an der Börse
Das Verhältnis zwischen Chance und Risiko ist an der Börse bei einem langfristigen Vermögensaufbau im Vergleich zu einem Kindersparkonto gut.
Während die Festzinsen bei einem Tages- oder Festgeldkonto gering sind, können Aktien, ETFs oder auch Zertifikate eine höhere Rendite erzielen.
Dafür sind sie anders als das klassische Sparbuch oder Tages- und Festgeldkonten nicht risikofrei. Zu den Gefahren an der Börse gehört das allgemeine Marktrisiko – also die Veränderungen des politischen und konjunkturellen Umfelds, das den Kurs der Geldanlagen beeinflusst. Bei einer längeren Laufzeit der Geldanlage wird das Risiko der Schwankungen zumindest gemindert.
Ein Sparplan für den Nachwuchs
Wer sicherer unterwegs sein möchte, kann sich einen Sparplan anschauen. Dies macht vor allem bei regelmäßigem Sparen Sinn. Bei Fondssparplänen handelt sich um eine langfristige Anlageform, die risikoärmer als Aktien ist.
Bei einem Sparplan legst Du Dich auf bestimmte Fonds fest. Dann zahlst Du dort jeden Monat einen festen Betrag ein. Die Gewinne können automatisch wieder investiert werden. Dabei ist auch ein ETF-Sparplan möglich.
Gibt es diese Produkte in nachhaltig?
Die meisten herkömmlichen Finanzprodukte gibt es als ökologisch-soziale Variante. Wie nachhaltig die einzelnen Produkte sind, ist dabei schwierig zu sagen. Das Problem ist, dass der Begriff nachhaltig nicht fest definiert ist.
Mit der Frage, was nachhaltige Geldanlagen sind und ob beispielsweise ETFs oder Fonds nachhaltig sein können, haben wir uns in unserem Artikel “Nachhaltige Geldanlagen” beschäftigt.
Wir empfehlen die Zusammenarbeit mit eine*r nachhaltigen, freien Finanzberater*in. So gehst Du sicher, dass Du in echt nachhaltige Anlagen investierst. Außerdem kannst Du in einer Finanzberatung alle Deine individuellen Fragen stellen und mit ihm oder ihr eine lohnende Rendite anstreben.
Wie findest Du so eine*n Finanzberater*in? Das schreiben wir weiter unten im Artikel unter “Nachhaltig Geld für Kinder anlegen – Unterstützung gesucht?”.
Braucht mein Kind eine Ausbildungsversicherung?
Eine Ausbildungsversicherung ist in der Regel eine Kombination aus Kapitallebensversicherung und Risikolebensversicherung. Sie ist besonders gefragt bei Eltern, die ihren Nachwuchs im Studium unterstützen wollen, aber nicht die finanziellen Mittel haben.
So schließen sie früh eine Ausbildungsversicherung ab, um mit den jahrelang eingezahlten Beiträgen die Ausbildung oder das Studium des Kindes zu bezahlen. Aber wie sinnvoll ist so eine Ausbildungsversicherung wirklich?
Wie funktioniert eine Ausbildungsversicherung?
Eine Ausbildungsversicherung ist im Grunde nichts anderes als eine Kapitallebensversicherung, die häufig an eine Risikolebensversicherung gekoppelt wird.
Großeltern und Eltern zahlen wie bei einer normalen Lebensversicherung monatlich einen festgelegten Betrag ein. Diese Ersparnisse werden dann zu einem bestimmten Zeitpunkt mit Zinsen ausgezahlt. Nach Auszahlung verfügt das Kind über das Geld und kann es für das Studium nutzen.
Eine Ausbildungsversicherung wird häufig an eine Risikolebensversicherung gekoppelt. Diese Risikolebensversicherung greift dann, wenn den Eltern etwas passieren sollte.
So müssen sich die Kinder keine Sorgen um die weiteren Beitragszahlungen machen. Alternativ können die fortlaufenden Beitragszahlungen auch auf eine andere Person wie die Patentante oder den Großvater übertragen werden.
Eine lange Laufzeit
Ausbildungsversicherungen haben normalerweise eine Laufzeit zwischen 20 und 25 Jahren. Deshalb ist es notwendig, die Versicherung so früh wie möglich abzuschließen, damit sie sich lohnt – am besten direkt nach der Geburt. Sonst kann es sein, dass nicht genügend Geld angespart wird.
Ist eine Ausbildungsversicherung sinnvoll?
Viele Versicherungsexpert*innen sind der Meinung, dass eine Ausbildungsversicherung für die niedrige Rendite, die sie erbringt, im Vergleich zu anderen Anlagemöglichkeiten viel kostet.
Die hohen Abschlussgebühren reduzieren das Ersparte. Eine Kündigung ist nur mit größeren Verlusten möglich. Und vor allem bei älteren Einzahler*innen sind die Beiträge für die kombinierte Risikolebensversicherung sehr hoch.
Eine Ausbildungsversicherung gewährt den Kindern mehr Unabhängigkeit. So kann sich der oder die junge Erwachsene besser auf die Ausbildung oder das Studium konzentrieren.
Allerdings können Geldanlagemöglichkeiten mit einem geringen Risiko oder ein Banksparplan für den Nachwuchs einen größeren Gewinn bringen. Dabei gilt aber, die Sicherheit zu betrachten: Schließlich soll das Ersparte nicht verloren gehen.
Taschengeld für die Kinder
Kinder erlernen mit Taschengeld den Umgang mit regelmäßigem „Einkommen“. Taschengeld kann bar ausgezahlt werden oder auf einem Kinderkonto liegen. Es sollte für die Kinder verfügbar sein.
Eltern und Großeltern können auch kleinere Geldgeschenke auf ein Kinderkonto einzahlen oder bar übergeben. Das hängt vor allem vom Empfinden und der Einschätzung der Erziehungsberechtigten ab.
Kindergeld – sparen oder ausgeben?
Wofür nutzt man das Kindergeld? Sollte man davon etwas beiseite legen und für die Zukunft meiner Kinder sparen? Wofür ist das Kindergeld gedacht?
Das Kindergeld ist ein staatlicher Beitrag zum Haushaltseinkommen, um die Einkommenssituation von Familien zu verbessern. So sollen Eltern entlastet werden.
Das Kindergeld ist nicht an einen bestimmten Zweck gebunden. Grundsätzlich soll damit die grundlegende Versorgung, die Erziehung und die Bildung des Kindes finanziert werden. Eltern sollen es beispielsweise für Lehrmaterial, Bücher oder pädagogisches Spielzeug ausgeben.
Sparen oder nicht sparen: Eine pragmatische Sichtweise
Kindergeld soll Dein Kind unterstützen. Doch wo braucht das Kind das Geld am nötigsten? Bei den momentanen Ausgaben? Oder als zukünftiges Geldpolster für den Nachwuchs?
Das erfordert eine neutrale Analyse Deiner finanziellen Situation:
- Betrachte das Kindergeld als weitere Einnahmequelle.
- Zähle Deine Ausgaben und Einnahmen.
- Entscheide, wo das Kindergeld am meisten gebraucht wird.
So kannst Du sachlich entscheiden, ob das Kindergeld für die jetzige Versorgung und Erziehung Deines Kindes notwendig ist – oder ob Du momentan darauf verzichten und es anlegen kannst. Bei einer knappen Haushaltskasse kann es auch in Lebensmittel oder anderer grundlegenden Bedürfnisse fließen.
Das heißt: Du kannst Kindergeld ausgegeben. Eltern können nach eigenem Ermessen entscheiden, wo es dem Kind am meisten hilft. Solange Du das Wohl des Kindes in den Vordergrund stellst, ist eine individuelle Entscheidung das Beste ohne schlechtes Gewissen.
In Gold investieren
Als Geschenk für den Nachwuchs ist es beliebt: Investieren in Gold. Wir persönlich raten davon ab. Gold wird in den allermeisten Fällen unter unethischen Umständen abgebaut.
Goldminen sind ein Problem für Natur und Gesellschaft, denn sie verseuchen Landschaften und beuten Menschen einschließlich Kindern aus.
Das ist allgemein bei Rohstoffminen ein Problem. Daher raten wir von Investitionen in Gold oder andere nicht erneuerbare Rohstoffe ab.
Wenn Du es trotzdem möchtest, informiere Dich umfangreich über die Hintergründe der Investitionen. Es gibt einzelne Anbieter*innen, die ethisch vertrebaren Gold zur Verfügung stellen.
Sparen – im Namen des Kindes oder im eigenen Namen?
Vielleicht hast Du es Dich auch schon gefragt: Soll man im Namen des Kindes oder im eigenen Namen sparen? Diese Frage ist wichtig, denn sie hat steuerliche und rechtliche Konsequenzen. Beide Möglichkeiten haben ihre Vorteile und ihre Nachteile.
Sparen im Namen des Kindes
So gehört das Geld zu 100 Prozent dem Kind. Es wird rechtlich verhindert, dass Erziehungsberechtigte auf das Geld zugreifen. Ein großer Teil der Zins-Gewinne ist über den Steuerfreibetrag des Kindes steuerfrei.
Allerdings gilt Vorsicht: Ab einem Ersparnis von 7.500 Euro verfällt der Bafög-Anspruch. Übersteigen die Einkünfte aus Kapitalvermögen eine bestimmte Summe, wird das Kind aus der Familienversicherung ausgeschlossen.
Ab dem 18. Geburtstag kann das Kind selbst auf das Geld zugreifen. Es braucht eine gute Kommunikation und das Lernen des Umgangs mit Geld, damit das Kind selbst nicht überfordert ist und das Geld im Übermaß ausgibt.
Sparen im eigenen Namen
Sparst Du im eigenen Namen für Dein Kind oder Deinen Enkel, hast Du die Kontrolle über das Ersparte. Du kannst es Deinem Kind jederzeit zur Verfügung stellen. Rechtlich steht es Dir auch zu, das Geld für andere Zwecke zu nutzen.
Allerdings belastest Du mit dem Angesparten Deinen eigenen Steuerfreibetrag. Übersteigt das Ersparte innerhalb von 10 Jahren eine bestimmte Summe, fällt eine Schenkungssteuer an.
Die Lösung für Dein Kind und Dich?
So oder so – eine gute Kommunikation mit dem Kind ist das A und O. Der Umgang mit Geld sollte in beiden Fällen besprochen werden.
Vertraust Du Deinem Kind, mit 18 verantwortungsvoll mit dem Geld umzugehen, sparst Du im Namen des Kindes. So erhältst Du steuerliche Vorteile.
Wenn Du das Bafög nicht gefährden willst oder konkrete Verwendungszwecke für das Ersparte hast, spare in Deinem eigenen Namen für Dein Kind.
Geld nachhaltig für Kinder anlegen – wie geht man das an?
Sparen – und zwar nachhaltig
Du willst Teil des nachhaltigen Wachstums werden? Toll! Mit ökologisch-sozialen Finanzen werden mit Deinem Geld die Unternehmen und Produkte finanziert, die Du möchtest. So kannst Du beispielsweise in erneuerbare Energien oder nachhaltige Mobilität investieren.
Mit dem Sparen für die Kinder anfangen
Es gilt: anfangen und anpacken. Setze Dich mit Deiner aktuellen Geldanlage und finanziellen Situation auseinander. Überlege Dir, was Dir für Deine Kinder und Enkelkinder wichtig ist.
Wenn es um die Auswahl konkreter Produkte geht, solltest Du Dich gut informieren, wie der Markt momentan aussieht und die Vorteile sowie Nachteile verschiedener Anlageformen verstehen.
Im Internet findest Du Bewertungen, Tests und Vergleiche verschiedener Produkte wie auf der Seite Stiftung Warentest. Indikatoren für Nachhaltigkeit können das FNG-Siegel oder das Österreichische Umweltzeichen sein.
Nachhaltig Geld für Kinder anlegen – Unterstützung gesucht?
Sicherheit und Rendite sowie echte Nachhaltigkeit – das ist gar nicht so einfach. Die nachhaltigen, freien Finanzberater*innen des ver.de CHECK helfen Dir, Deine Geldanlage nach Deinen Vorstellungen und Bedürfnissen zu gestalten. Sie kennen den Markt, dessen Produkte und deren nachhaltige Kriterien.
Intergenerationale Gerechtigkeit bei ver.de
Welche Ressourcen verbrauchen wir? Welche Altlasten hinterlassen wir? Intergenerationale Gerechtigkeit bedeutet für uns, wir achten bei unserem momentanen Verbrauch von Ressourcen auf die Auswirkung für die nächste Generation.
Deshalb bewerten wir unsere eigenen Investitionen in unserer Wirkungsmatrix nach den Auswirkungen auf die intergenerationale Gerechtigkeit. Diese Investitionen legen wir anschließend in unserer Kapitalanlage offen.
Nachhaltig Sparen = doppelt nachhaltig
Wir sind überzeugt: Nachhaltiges Sparen ist für Kinder doppelt nachhaltig.
Zum einen schützt Du Deine Kinder vor einer zerstörten Umwelt und investierst in eine enkeltaugliche Zukunft, in der unser Nachwuchs leben kann.
Zum anderen sparst Du einen Geld-Puffer an, der Deine Kinder in Zukunft schützt und ihnen einen einfacheren Start ins Erwachsen-Sein ermöglicht. Also ein rundum enkeltaugliches Investment.
Ein kostenloses Online-Seminar
In ihrem kostenlosen Online-Seminar erklären Birte Pampel, Gründerin des Geld mit Sinn e.V., und Veronika Sepp, Fachberaterin für nachhaltiges Investment, die Grundlagen zum Thema “Geldanlagen für Kinder”.
Hinweis: Die vorstehenden Aussagen geben die persönliche Meinung der Verfasserin/Herausgeberin wieder; eine Haftung für die Richtigkeit kann nicht übernommen werden.
Quellen
- Weltspartag: Nachhaltig Geld anlegen für Kinder, BR
- Sparkonto für Kinder, Sparkonto
- Geldanlage für Kinder: So bauen Sie für Ihren Nachwuchs Vermögen auf, finanzen.net
- Geldanlage & Sparen für Kinder 2020: Das lohnt sich wirklich, Elterngeld
- ETF-Sparplan für Kinder – das richtige Depot für den Nachwuchs, ETFnachrichten
- Fonds, boerse.de
- Das erste Girokonto für Ihr Kind, Finanztip
- Ausbildungsversicherung, Verivox
- Ausbildungsversicherung: Sinnvoll oder überflüssig?, FinanceScout24
- Was Du tun kannst, damit Dein Kind vom Kindergeld richtig was hat, papa online
4 Antworten
Ich habe für meinen Sohn tatsächlich noch das altbekannte Kindersparbuch, was aber nicht wirklich was bringt. So ein Festgeldkonto halte ich eigentlich für keine schlechte Idee, ist jedenfalls sicherer, als wenn man in Aktien investiert, aber wie ist das mit dem Festgeldkonto jetzt eigentlich, wie wirkt sich die Inflation auf die Rendite von Festgeld aus?