Sobald ein erster Sonnenstrahl auftaucht, wird es voll auf den deutschen Fahrradwegen: Das Fahrrad boomt. Die Corona-Pandemie scheint viele auf den Geschmack gebracht zu haben – woran liegt das? Und welche Auswirkungen hat der Fahrrad-Corona-Boom? Wir klären die Fakten und Folgen.
Fahrradbranche im Dauer-Hoch
Fast 76 Millionen Fahrräder gab es 2019 in Deutschland. 2020 schoss die Zahl auf über 79 Millionen. Um ganze 61 Prozent konnten Fahrradhändler*innen ihren Umsatz innerhalb eines Jahres steigern. Zwar haben sie 2020 nur etwa 17 Prozent mehr Fahrräder verkauft als 2019 – doch die Deutschen legen Wert auf Qualitäts-Fahrräder. Die Verkaufszahlen der tendenziell teureren E-Bikes sind sogar um 43 Prozent gestiegen.
Die enorme Nachfrage führt nicht nur zu Stau in den Fahrradläden – sondern auch auf den Fahrradwegen: Die Stadt München hat im ersten Corona-Sommer ein Fünftel mehr Radfahrer*innen verzeichnet als im Vorjahr. Auch in anderen Städten hat der Radverkehr stark zugenommen.
Warum liegt das Fahrrad während der Corona-Pandemie so im Trend?
Immer mehr Deutsche schaffen sich ein neues Fahrrad an – das hat verschiedene Gründe.
Zum einen ist Radfahren praktisch – gerade mit E-Bike sind auch Wege zum Einkaufen, zur Arbeit oder zur Abendveranstaltung schnell zurückgelegt. Dabei schlägt das Fahrrad den öffentlichen Nahverkehr und das Auto nicht nur in punkto Kosten, sondern auch Schnelligkeit: Kein Warten auf die Bahn, kein Stau, keine nervige Parkplatzsuche. Mit der Corona-Pandemie punktete das Fahrrad zusätzlich als Möglichkeit, der Ansteckungsgefahr in öffentlichen Verkehrsmitteln zu entgehen.
Zum einen macht Fahrradfahren Spaß: Bei schönem Wetter werden so notwendige Strecken zur aktiven Pause. Am Wochenende bringt uns das Fahrrad raus in die Natur oder zum Biergarten. Wir bewegen uns an der frischen Luft und tun etwas für unsere Gesundheit. So fühlen wir uns an Tagen, an denen wir Rad gefahren sind, besser – das merkt sich unser Körper und hat in Zukunft noch mehr Lust aufs Fahrradfahren.
Was hat der Fahrrad-Boom mit Corona zu tun?
Dafür, dass das Fahrrad während Corona so einen Aufschwung erlebt, gibt es verschiedene Erklärungen:
- Mehr Zeit: Durch Home-Office, Kurzarbeit und ausgefallene Events hatten viele von uns mehr Freizeit. Das bot die Gelegenheit, sich über ein neues Rad Gedanken zu machen und sorgfältig auszuwählen. Außerdem war plötzlich Zeit für Radtouren mit der Familie oder mit Freund*innen – da möchte niemand auf dem alten Drahtesel mit der Acht im Hinterrad hinterhergurken.
- Urlaub in Deutschland: Auslandsreisen waren im Sommer 2020 ein Risiko – und sind es noch. Deshalb haben sich viele für Urlaub zu Hause entschieden. Statt Strandurlaub oder Städtetrip war also in vielen Fällen Radtour angesagt – und das macht mit einem guten Fahrrad eben mehr Spaß.
- Bewussteres Leben: Die Corona-Pandemie hat viele zum Nachdenken gebracht: Was ist uns wirklich wichtig? Außerdem stand die Gesundheit im Fokus der Aufmerksamkeit wie lange nicht. Wer das Fahrrad wählt, entscheidet sich nicht nur für die eigene Gesundheit – sondern auch für achtsamere Fortbewegung, mehr Zeit in der Natur und Entschleunigung.
- Die Klima-Krise: Brände in Australien, Hitzewelle in Sibirien und Heuschreckenplage in Afrika: Obwohl Corona die Medien dominiert hat, führte an den Klimawandel-Folgen kein Weg vorbei. Das Fahrrad ist die mit Abstand nachhaltigste Möglichkeit, von A nach B zu kommen. Ein neues Fahrrad war für viele Menschen eine Investition in ihre klimaneutrale Fortbewegung.
Hohe Preise, lange Wartezeiten
Für die Fahrradbranche war 2020 ein Ausnahmejahr. Eine solche Nachfrage hatten die Händler*innen wohl nicht erwartet. Auch während Corona wurden zwei Drittel aller neuen Räder im lokalen Fachhandel gekauft. Ein enormer Nachfrageschub wie wir ihn bei den Fahrrädern während der Pandemie erlebt haben, bleibt nicht ohne Folgen: Fahrräder sind teurer geworden. Und nicht nur das: Ein optimales neues Rad ist aktuell kaum zu bekommen – die Wartezeiten sind häufig mehrere Monate lang. Auch die Hersteller*innen scheinen nicht auf den enormen Ansturm vorbereitet gewesen zu sein – deshalb kommt das Angebot gerade nicht hinterher.
Selbst auf Gebrauchtwaren-Plattformen sind Fahrräder Mangelware. Fahrräder sind begehrt – wer trotzdem unbedingt jetzt ein neues möchte, sollte sein Fahrrad auf jeden Fall absichern. Mit ver.de BIKE ist Dein Fahrrad rund um die Uhr in ganz Europa gegen Diebstahl und Vandalismus abgesichert.
E-Bikes sind überall
Fast zwei Millionen E-Bikes sind in Deutschland im Jahr 2020 über den Tresen gegangen. Damit fahren insgesamt mehr als sieben Millionen Deutsche ein Fahrrad mit Elektroantrieb. Und das, obwohl E-Bikes und Pedelecs in Deutschland nicht einheitlich gefördert werden. 1,3 Millionen sind im vergangenen Jahr in Deutschland selbst produziert worden. Mehr als ein Drittel der gekauften E-Bikes waren Trekking-E-Bikes.
Dabei fahren längst nicht mehr nur ältere Menschen E-Bike – auch Jüngere Deutsche entdecken akkubetriebenes Radfahren für sich, ob für Radtouren oder den Arbeitsweg. Mit Spannung ist zu erwarten, ob sich die neue Entwicklung fortsetzt und die Verkaufszahlen weiter steigen oder ob der E-Fahrrad-Boom gemeinsam mit dem Coronavirus wieder abebben wird.
Fahrrad & Corona: Ist der Boom nachhaltig?
Jede Strecke, die mit dem Fahrrad statt dem Auto zurückgelegt wird, spart CO2 – so viel ist klar. Insofern ist der Fahrradboom ein gutes Signal, auch für die Verkehrswende. Damit sich das Fahrrad durchsetzt und wir uns auf die Klimaneutralität zubewegen, muss aber noch viel passieren: Bessere Fahrradwegnetze und mehr Abstellmöglichkeiten sind das eine. Höhere Sicherheit für Radfahrer das andere: Dafür muss sich auf den deutschen Straßen noch viel Grundlegendes ändern. Es bleibt zu hoffen, dass der Fahrrad-Boom der Corona-Krise ein Signal an die Politik war, hier strikter voranzugehen.
Einbeziehen müssen wir auch die Umweltauswirkungen bei der Fahrradproduktion. Oft werden klima- und umweltschädliches Aluminium und Stahl verbaut. Die Akkus von E-Bikes sind aus ökologischer Perspektive nur dann nachhaltig, wenn das Fahrrad lange und schonend genutzt wird. Dabei gibt es längst nachhaltige Fahrradanbieter*innen. Und wer gebraucht kauft, fährt immer am ressourcenschonendsten. Mit diesen Tipps kann auch beim E-Bike-Gebrauchtkauf nichts schief gehen.
Abgesehen davon sind gute Fahrräder in der Regel langlebig und können einwandfrei repariert werden – auch das verbesserte ihre Nachhaltigkeitsbilanz enorm.
Mach Dein Fahrrad klimapositiv!
Egal ob Dein Fahrrad neu oder gebraucht ist: Mit ver.de BIKE kannst Du Sicherheit für Dein Fahrrad mit Klimaschutz zu verbinden! Wir legen Deine Beiträge so an, dass jeder Euro zwei Kilo CO2 spart. Den Diebstahlschutz kannst Du ganz einfach online buchen. Wenn Du mehrere Räder absichern willst, machen wir Dir ein vergünstigtes Gruppenangebot – das gilt auch für Eure Familienflotte.
Zusätzlich unterstützen wir mit ver.de BIKE Fahrrad-Anbieter*innen, die besonders viel Wert auf Nachhaltigkeit oder soziales Engagement legen. Und: Wenn Du drei Jahre ohne Schaden abgesichert bist, erstatten wir Dir 20 Prozent Deiner Beiträge. Du entscheidest, ob wir das Geld an Dich oder eine gemeinnützige Organisation auszahlen sollen.
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