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Das kann Genossenschaft alles

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Das kann Genossenschaft alles

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Was haben Journalismus, ökologische Landwirtschaft, nachhaltige Finanzen und grüne Innovation gemeinsam? In all diesen Bereichen gibt es spannende Genossenschaften, bei denen Du die Branche als Mitglied der Genossenschaft aktiv mitgestalten kannst.

Denn Genossenschaften können eine Menge.

Sie ermöglichen demokratische Prozesse, Mitbestimmung und Transparenz. Genossenschaften sind bunt und vielfältig und tragen dazu bei, unsere Gemeinschaft nachhaltig zu gestalten. Und: Sie sind in viel mehr Bereichen vertreten, als Du es Dir vielleicht gerade vorstellen kannst. Deshalb zeigen wir heute, was Genossenschaft alles kann.

Doch vorab: Was ist eigentlich eine Genossenschaft?

Eine Genossenschaft ist eine Unternehmensform, bei der das Unternehmen den Mitgliedern gehört. Das bedeutet: Mitglieder bestimmen über die Entwicklung des Unternehmens mit. Sie profitieren von den Gewinnen, die das Unternehmen erzielt und bekommen transparente Einblicke in die Unternehmensentwicklung.

Dabei gilt in der Genossenschaft: Ein Mensch, eine Stimme.

Egal wie viele Anteile Du besitzt, in einer Genossenschaft hat jedes Mitglied eine Stimme. Das macht die Genossenschaft zur urdemokratischen Rechtsform.

In Zahlen: Die Reichweite der Genossenschaft.

  • Rund 8.000 Genossenschaften gab es 2023 in Deutschland. Von Banken über Dorfläden bis hin zu Bürgerenergiegesellschaften – die Vielfalt ist enorm.
  • 20 Millionen Mitglieder zählen die Genossenschaften in Deutschland. Ein beeindruckendes Beispiel für Mitbestimmung und Partizipation.
  • Weltweit haben Genossenschaften rund 800 Millionen Mitglieder in über 100 Ländern. Sie sichern 100 Millionen Arbeitsplätze und fördern Innovation und Transformation.
  • Deutsche Energie-Genossenschaften haben alleine bis 2021 rund 3,2 Milliarden Euro in Erneuerbare-Energie-Kraftwerke investiert. Ein starker Beitrag zur Energiewende.

So weit, so gut: Doch in welchen Bereichen gibt es alles Genossenschaften?

Hier haben wir von ver.de uns mit weiteren tollen Genossenschaften zusammen getan, um gemeinsam zu zeigen: Das kann Genossenschaft alles.

Wie bereits erwähnt leisten Energie-Genossenschaften einen wichtigen Beitrag zur Energiewende: Allein bis 2021 haben deutsche Genossenschaften rund 3,2 Milliarden Euro in Erneuerbare-Energie-Kraftwerke investiert.

Bürgerwerke eG

Die Genossenschaft Bürgerwerke eG ermöglicht Menschen, die Energiewende in Gemeinschaft umzusetzen. Seit zehn Jahren zählen sie zu den wenigen echten Ökostrom-Anbietern in Deutschland und haben sich mittlerweile zum größten europäischen Netzwerk von Energiegenossenschaften entwickelt.

Bürgerwerke eG im Interview:

Was ist das Ziel Eurer Genossenschaft?
Bei den Bürgerwerken haben sich mehr als 50.000 Menschen in über 125 Energiegenossenschaften aus ganz Deutschland zusammengetan, um die Energiewende voranzubringen. Unser Ziel ist eine erneuerbare, regionale und selbstbestimmte Energieversorgung in Bürgerhand.

Warum habt Ihr Euch für die Unternehmensform Genossenschaft entschieden?
Ganz bewusst fiel unsere Entscheidung auf die Genossenschaft als demokratische Unternehmensform. Wir haben neben dem Vorstand Aufsichtsrät:innen und Mitglieder, die unsere Entwicklung begleiten und beaufsichtigen. Sie bestimmen mit, in welche Richtung wir steuern. In allen unseren Entscheidungen zielen wir auf die größtmögliche Wirkung für die Energiewende in Bürgerhand.

Was kann ich als Mitglied bei Euch bewirken?
Die Bürgerwerke sind eine sogenannte „Dachgenossenschaft“. Das heißt, unsere Mitglieder sind regionale Energiegenossenschaften, die bei sich vor Ort die Energiewende voranbringen. Als Privatperson kannst du wiederum bei unseren Genossenschaften Mitglied werden: Schau doch mal, ob sich eine regionale Energiegenossenschaft in deiner Region befindet.

Die regionale Energiewende kannst du außerdem mit dem Bezug von 100 % erneuerbarem Bürgerstrom von den Bürgerwerken fördern. Wir leiten automatisch 0,5 Cent pro verbrauchter Kilowattstunde an die Genossenschaft in deiner Region weiter. Mit deinem Energiebezug unterstützt du sie also direkt beim Ausbau der Erneuerbaren.

Bürgerwerke: Gemeinsam für die Energiewende
Bürgerwerke: Gemeinsam für die Energiewende

Green Planet Energy

Green Planet Energy ist ein ökologischer Stromanbieter, der es ernst meint. Ihr Ziel? Die Energiewende, also eine Energieversorgung aus rein erneuerbaren Quellen, ohne Kohle und Atom. Ihre Wurzeln lieger in der Umweltschutzorganisation Greenpeace e.V.. Und so bieten sie nicht nur einen Energiemix an, der die strengsten Richtlinien der gesamten Energiebranche erfüllt, sondern leisten auch noch wichtige politische Arbeit für die Zukunft der Erneuerbaren Energien.

Green Planet Energy im Interview:

Was ist das Ziel Eurer Genossenschaft?
Unser Ziel ist die Energiewende – und die schaffen wir nur gemeinsam. Daher stehen bei uns Selbsthilfe, Demokratie und Unabhängigkeit im Vordergrund. Gemeinsam mit über 39.000 Mitgliedern bauen und betreiben wir Erneuerbare-Energien-Anlagen. Von echtem Ökostrom nach den Greenpeace-Qualitätskriterien bis hin zur Wärmepumpe – wir bieten nachhaltige Energielösungen an und engagieren uns auch politisch für einen schnellen Ausstieg aus fossilen Energien.

Warum habt Ihr Euch für die Unternehmensform Genossenschaft entschieden?
Als Ökoenergiegenossenschaft sind wir unabhängig und ermöglichen allen Menschen, an der Energiewende teilzuhaben. Wir gehören keinem Konzern, sondern unseren Mitgliedern. Dabei arbeiten wir nicht profitorientiert, sondern setzen unsere Gelder gezielt für eine dezentrale, gerechte und schnelle Energiewende ein – u.a. indem wir neue Windenergieanlagen, Solarparks und Mieterstrom-Anlagen errichten. Unsere Mitglieder entscheiden mit – und jedes Mitglied verfügt unabhängig von der Zahl der Anteile über eine Stimme.

Was kann ich als Mitglied bei Euch bewirken?

Als Mitglied werden Sie automatisch Miteigentümer:in von Green Planet Energy und setzen sich so aktiv für eine regenerative Energieerzeugung ein. Sie investieren in eine wertstabile Anlage und haften maximal mit dem Wert Ihrer Geschäftseinlage. Zudem können Sie exklusiv von unserem Genossenschaftsstromtarif profitieren. Der besteht wie unsere weiteren Tarife aus 100 % Ökostrom – hat aber einen günstigeren Arbeitspreis. Außerdem sparen Sie monatlich 1 Euro auf den Grundpreis Ihrer Stromversorgung – und wir investieren die Beiträge unserer Mitglieder in die Errichtung innovativer Erneuerbare-Energien-Anlagen.

Green Planet Energy eG, 1999 von der Umweltschutzorganisation Greenpeace e.V. gegründet, versorgt rund 200.000 Haushalte und Geschäftskund:innen mit innovativen Ökostrom- und Gasprodukten.

www.green-planet-energy.de

Green Planet Energy: Angebot von nachhaltigen Energielösungen und politisches Engagement für einen schnellen Ausstieg aus fossilen Energien
Green Planet Energy: Angebot von nachhaltigen Energielösungen und politisches Engagement für einen schnellen Ausstieg aus fossilen Energien (Copyright: Green Planet Energy / Oliver Tjaden)

Auch wenn es um nachhaltige Landwirtschaft und lokal produzierte Lebensmittel geht, leisten Genossenschaften einen wichtigen Beitrag und setzen hier – im Vergleich zur herkömmlichen Landwirtschaft – echte Standards. Unter den Genossenschaften finden sich spannende Pionier*innen in Sachen Nachhaltigkeit und Schutz der Böden.

Kartoffelkombinat Genossenschaft

Das Kartoffelkombinat ist eine genossenschaftlich organisierte solidarische Landwirtschaft.
Sie baut ihr Gemüse selbst und zusammen mit ausgewählten Betrieben im Münchner
Umland an. Mitglieder können aktiv mitgärtnern und bekommen transparente Einblicke
in den Anbau
– und wöchentlich eine Kiste mit dem geernteten Gemüse.

Kartoffelkombinat eG im Interview:

Was ist das Ziel Eurer Genossenschaft?
Wir sind eine genossenschaftlich organisierte solidarische Landwirtschaft. Unser Gemüse
bauen wir für rund 2.400 Haushalte selbst und zusammen mit ausgewählten Betrieben im
Münchner Umland an.

Unser Ziel ist der Aufbau einer gemeinwohlorientierten Struktur für die regionale und
saisonale Lebensmittelversorgung
. Wir sind das Gegenmodell zur anonymen
Lebensmittelindustrie, stärken regionale Kleinbetriebe und betreiben aktiven
Umweltschutz.

Kurzum: Schrittweise ermöglichen wir die Wiedererlangung gesellschaftlicher &
persönlicher ökonomischer Souveränität. Dabei wollen wir immer MEHR: Mehr bewegen,
mehr Menschen mit dem Gedanken des Kartoffelkombinats verbinden, die Realität und die
Umstände immer noch ein Stück mehr verändern und noch mehr zeigen, dass ein
anderes (Land-)wirtschaftssystem möglich ist.

Warum habt Ihr Euch für die Unternehmensform Genossenschaft entschieden?
Das Kartoffelkombinat ist aus 40 Haushalten entstanden, die alle den Drang hatten, faires,
gutes Bio-Gemüse zu beziehen und dabei immer noch zu wissen, woher ihr Gemüse
kommt.

Da jeder Genossenschaft der Grundgedanke zugrunde liegt, gemeinsam seine Ziele
besser erreichen zu können, als im Alleingang, wurde aus der Idee, etwas anders und
besser zu machen, ein vergemeinschaftetes Unternehmen: Das Kartoffelkombinat.
Heute bestimmen über 3.000 Mitglieder, wie die Zukunft der Kartoffelkombinat eG
aussieht. Ein weiterer Vorteil der Genossenschaft als Unternehmensform ist, dass sich
Menschen zusammenschließen, um gemeinsam zu wirtschaften und so Vorteile zu
erzielen, die die Leistungsfähigkeit eines*r Einzelnen übersteigen.

So konnten wir vor acht Jahren gemeinsam unsere eigene Gärtnerei kaufen und haben
weitere Zukunftsprojekte auf unserem Hof geplant, die wir gemeinsam stemmen. Sowas
schafft man nur durch die Gemeinschaft von Vielen und das Konzept überzeugt schon seit
12 Jahren!

Was kann ich als Mitglied bei Euch bewirken?
Du bist daran beteiligt, eine unabhängige, lokale Grundversorgung statt
Industrieproduktion, Ausbeutung, Verschwendung und Vermüllung aufzubauen. Du
bist Teil der Ernährungswende, denn Du weißt genau, wo Dein Gemüse herkommt und
trägst so zu mehr Ernährungssouveränität für Dich und andere bei.

Dabei stärkst Du den ökologischen Landbau und die Gemeinwohlökonomie. Du kennst
nämlich die Menschen, die Deine Lebensmittel anbauen und weißt, dass wir nicht
profitorientiert wirtschaften, sondern u.a. für faire Arbeitsbedingungen und gegen
Lebensmittelverschwendung durch Handelsklassen oder Überproduktion stehen.

Wenn Du Teil dieser Bewegung bist, trägst Du zu konkretem Umwelt- und Artenschutz bei,
weil wir z.B. auf Pestizide verzichten, Biodiversitätsmaßnahmen umsetzen, lokal agieren
und wo möglich Plastik vermeiden. Ein breiterer Gemüsehorizont durch neue »alte«
Sorten, Saisonalität, Frische und Geschmack, eine Gemeinschaft zum Austauschen und
Vernetzen sowie das Mitgärtnern auf Deiner Gärtnerei sind nur paar Argumente, die
überzeugen, im Kartoffelkombinat Mitglied zu sein.

Gemeinsam Gemüse erzeugen? Das geht beim Kartoffelkombinat!

Gemeinsam Gemüse anbauen? Das geht beim Kartoffelkombinat!
Gemeinsam Gemüse anbauen? Das geht beim Kartoffelkombinat!

Wusstest Du, dass Genossenschaften zu den letzten Unternehmensformen gehören, die nach deutschem Recht keinen digitalen Beitritt anbieten dürfen? Das bedeutet, Mitglieder müssen ihren Antrag ausdrucken, unterschreiben und per Post an die Genossenschaft senden, der sie beitreten wollen.

#GenoDigital

#GenoDigital ist eine politische Initiative und möchte die Rechtsform Genossenschaft ins 21. Jahrhundert und damit ins digitale Zeitalter bringen. Ihre umfangreichen Digitalagenda gibt 250 Genossenschaften, Startups, Verbänden und Netzwerken eine Stimme. Ihre Kernforderungen: die digitale Gründung von Genossenschaften und der digitale Beitritt in diese.

#GenoDigital im Interview:

Was ist das Ziel Eurer Initiative?
Wir bringen die Digitalisierung von Genossenschaften voran. Dank unserer politischen Arbeit sind Generalversammlungen bereits online möglich. Nun arbeiten wir daran, auch die Gründung und den Beitritt zu digitalisieren. Darüber hinaus bauen wir eine Community rund um das Thema Genossenschaften auf und fördern Vernetzung und Austausch, um das Geno-Ökosystem zu stärken. 

Warum fördert Ihr die Unternehmensform Genossenschaft?
Genossenschaften sind demokratisch organisiert, krisenfester und gemeinwohlorientierter als andere Rechtsformen. Leider werden sie von der Politik aber häufig vergessen, wenn Bürokratieabbau oder ein neues Finanzierungsinstrument beschlossen werden. Wir glauben, dass Genossenschaften elementar sind, um uns den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu stellen und setzen uns daher für bessere Rahmenbedingungen ein.

Wie kann ich Euch unterstützen?
Unsere Finanzierung durch die DATEV-Stiftung Zukunft ist zeitlich und vom Volumen begrenzt und daher sind wir dankbar für Spenden. Besonders monatliche Spenden geben uns Planungssicherheit. 

Genossenschaften digitalisieren? Das ist das Ziel von GenoDigital!
Genossenschaften digitalisieren? Das ist das Ziel von #GenoDigital!

Unterstützung für Kinder und Jugendliche, Angebote für Rentner*innen, soziale Angebote in Deiner Umgebung? Auch in diesen Bereichen leisten Genossenschaften einen wichtigen Beitrag und geben Dir als Mitglied die Möglichkeit, soziale Projekte in Deiner Nachbarschaft direkt mitzugestalten.

KARUNA Genossenschaft

Karuna eG ist eine Sozialgenossenschaft, deren Ziel es ist, eine lebendige solidarische Gemeinschaft aufzubauen. Von Beginn an waren unter den Mitgliedern viele junge Menschen, die bis dahin sozial ausgegrenzt lebten. Bei Karuna haben sie eine Möglichkeit, ihre Umgebung mitzugestalten und Teil einer Gemeinschaft zu sein. Gemeinsam suchen sie nach sozialökologischen und sozialökonomischen Lösungen für eine nachhaltige und gerechte Zukunft. Zu ihren Projekten gehören beispielsweise ein Beteiligungscafe oder ein solidarisches Grundeinkommen für Obdachlosenlots*innen.

KARUNA eG im Interview:

Was ist das Ziel Eurer Genossenschaft?
Unser Ziel ist eine solidarische und nachhaltige Zukunft. Um dies zu erreichen, testen und entwickeln wir verschiedene Projekte, an denen möglichst viele unterschiedliche Menschen beteiligt sind. Wir betrachten ausgegrenzte Menschen als Expert*innen ihrer Lebensumstände und als unverzichtbar, um Transformationsprozesse nachhaltig zu gestalten.

Warum habt Ihr Euch für die Unternehmensform Genossenschaft entschieden?
Eine Genossenschaft ist eine äußerst demokratische Organisationsform. Wir haben unsere Sozialgenossenschaft gegründet, um unserer Gemeinschaft zu dienen und jeder Person, die Teil der Kooperation ist, die Möglichkeit zu geben, zu entscheiden und mitzugestalten.

Was kann ich als Mitglied bei Euch bewirken?
Als Mitglied der Karuna Sozialgenossenschaft trägst du zu einer solidarischen Zukunft bei. Als Mitglied entscheidest du selbst, wie aktiv du dich beteiligen möchtest: Einige wollen lediglich ihr Geld für unsere Arbeit zur Verfügung stellen, andere setzen sich gemeinsam mit uns aktiv für eine inklusive Gesellschaftsgestaltung ein, wieder andere bieten ihr Fachwissen und ihre Fähigkeiten an, um bestimmte Projekte zu entwickeln und zu unterstützen.

Eine Genossenschaft, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt: Karuna.
Eine Genossenschaft, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt: Karuna.

Das Angebot an Zeitungen in Deutschland ist groß: Doch was auf den ersten Blick nicht erkennbar ist, ist, dass viele Zeitungen, Online-Magazine und Tagesblätter zu großen Medienhäusern gehören, wie der Funke Mediengruppe oder Axel Springer SE. Dass das auch anders geht, genossenschaftlich und unabhängig, das zeigt die taz Genossenschaft.

taz Genossenschaft

Eine Zeitung, die ihren Leser*innen gehört? Und so unabhängig berichten kann? Bei der taz ermölichen über 23.000 Eigentümer*innen eine unabhängige Zeitung, die verschiedenste Formate und Themen abdeckt. Dabei wird das Genossenschaftskapital gezielt eingesetzt, um die Entwicklung der taz voranzubringen.

taz Genossenschaft im Interview:

Was ist das Ziel Eurer Genossenschaft?

Die taz soll auch in Zukunft als 100% unabhängige Zeitung erhalten bleiben, dafür liegt sie seit 32 Jahren in den Händen ihrer Leser*innen. Unser großes Ziel dieses Jahr: die Finanzierung der Sanierung des Rudi-Dutschke-Hauses. Fast 30 Jahre war es der Sitz der taz Redaktion. 5.742 Ausgaben wurden in diesen Räumen produziert. Die Sanierung ist eine Investition in die Zukunft unseres unabhängigen Journalismus, denn die Mieteinnahmen bilden einen krisensicheren Teil der finanziellen Grundlage.

Warum habt Ihr Euch für die Unternehmensform Genossenschaft entschieden?

Die taz ist nicht nur eine linke Zeitung, sondern auch ein linkes Projekt. Wenn wir das nach außen verkaufen, muss es auch inhaltlich stimmen. In den Anfängen gab es die Genossenschaft noch nicht. Ein „Nationales Plenum“, dem sämtliche Mitarbeiter*innen angehörten, entschied. Mehr als ein Jahrzehnt währte dieses basisdemokratische Modell, bis wir auf die Pleite zusteuerten. Klar war: die taz kann nur überleben, wenn sie eine alternative Wirtschaftsform vorlebt. Am 18. November 1991 entschied das Plenum: „Die taz wird verkauft. An ihre Leser*innen.“

Was kann ich als Mitglied bei Euch bewirken?

Die Genoss*innen fördern durch ihre Mitgliedschaft die Interessen der Genossenschaft. Das tun Sie durch ihre Einlage. Die Aufgaben und Herausforderungen der taz wachsen im Zeitalter der Digitalisierung schneller denn je. So ist es gut, die Verantwortung auf viele Schultern verteilen zu können. Außerdem ist die Weisheit der Vielen natürlich auch in der Genossenschaft von Vorteil. Wer in die taz Genossenschaft eintritt, findet eine politische Rendite wichtiger als finanzielle Gewinne. Denn eine Investition in die taz ist auch ein Engagement für die Pressevielfalt.

Alle MitarbeiterInnen der taz Genossenschaft vor dem neuen taz Haus.
Alle MitarbeiterInnen der taz Genossenschaft vor dem neuen taz Haus.

Auch in der Finanzbranche – die vielen Menschen eher unzugänglich erscheint – gibt es Genossenschaften, die sich für Partizipation, Transparenz und vor allem echte messbare Nachhaltigkeit einsetzen. Viele dieser Genossenschaften sind Pionier*innen, wie die GLS Bank, die in 2024 ihr 50-jähriges Jubiläum feiert und so den herkömmlichen Banken weit voraus ist.

The Generation Forest

Aufforstung als nachhaltiges Investment? Dass das nicht nur klappen, sondern auch eine richtig tolle Wirkung haben kann, das zeigt The Generation Forest. Die in Hamburg ansässige Genossenschaft setzt sich seit ihrer Gründung im Jahr 2017 für dauerhafte Aufforstung in Panama ein. Sie machen wichtige Arbeit, wenn es um sinnvolle Aufforstung geht, aber auch durch Informationsarbeit.

The Generation Forest im Interview:

Was ist das Ziel Eurer Genossenschaft?

Das Ziel unserer Genossenschaft ist es, möglichst viele Wälder nach dem Prinzip des Generationenwalds zu schaffen. Generationenwälder sind biodiverse Wälder aus einheimischen Baumarten, die einen positiven Impact für Mensch und Natur haben.

Das Konzept dazu wurde schon in den 1990er Jahren von unserem Forstpartner in Panama entwickelt. Wir erwerben dazu verwaiste Agrarflächen angrenzend an bestehende Wälder und setzen diese Flächen wieder ökonomisch und ökologisch in Wert.

Ökologisch speichern die Wälder CO2, bieten eine Lebensraum für Tiere und Pflanzen, regenerieren die degradierten Böden und sind wichtig für den lokalen Wasserkreislauf. Ökonomischer Wert wird durch die forstwirtschaftliche Nutzung des Waldes geschaffen. Durch die Pflanzung und Pflege des Waldes werden Arbeitsplätze im ländlichen Raum geschaffen. Durch selektive Entnahmen finanziert der Wald sich und die Arbeitsplätze langfristig selbst und gewährleistet so seine Permanenz.

Warum habt Ihr Euch für die Unternehmensform Genossenschaft entschieden?

Unser Forstpartner hat schon seit 1994 nachhaltige Forstwirtschaft betrieben. Ursprünglich wurde dabei mit Großinvestor:innen zusammengearbeitet, wie es in der Forstwirtschaft üblich ist. Unsere Gründer:innen Iliana Armién und Andreas Eke hatten aber stets den Wunsch, das Konzept zu demokratisieren.

Hier bietet die Genossenschaftsform eine ideale Möglichkeit, indem Ziele, Werte und Forstkonzept in der Satzung festgehalten werden. So haben sich bereits mehr als 7.600 Mitglieder unserer Genossenschaft angeschlossen, um gemeinsam über 1.200 Hektar neuen dauerhaften Wald mit nachhaltiger Nutzung zu finanzieren!

Was kann ich als Mitglied bei Euch bewirken?

Ökonomisch profitieren unsere Mitglieder langfristig von der wirtschaftlichen Rendite der Holzproduktion und erhalten Ausschüttungen. Wir verstehen uns aber als Impact Investment, weswegen messbarere und transparente Wirkungskommunikation für uns eine absolute Priorität ist.

In unserem Wirtschaftsmodell ist berechnet, dass jeder Genossenschaftsanteil 500m2 Wald finanziert. Dieser Waldanteil speichert im Schnitt pro Jahr eine Tonne CO2 und wird durch das eingezahlte Kapital für den Anteil finanziert, bis er sich finanziell selbst trägt. So kann durch das Kapital unserer Mitglieder ein Dauerwald gepflanzt werden, der als ganzheitliches Ökosystem eine positive Wirkung auf Umwelt, Mensch und Klima hat.

Bäume pflanzen als Investment? Das bietet die Genossenschaft The Generation Forest.
Bäume pflanzen als Investment? Das bietet die Genossenschaft The Generation Forest.

ver.de Genossenschaft

ver.de hat das Ziel, Deutschlands erste nachhaltige Versicherung aufzubauen: genossenschaftlich, gemeinwohl-bilanziert und mit ausschließlich ökologisch-sozialen Investitionen, die ver.de transparent auf ihrer Webseite offenlegt. So setzt ver.de völlig neue Standards in der Versicherungswirtschaft.

ver.de im Interview:

Was ist das Ziel Eurer Genossenschaft?
Mit ver.de ist es unser Ziel, Deutschlands erste nachhaltige Versicherung aufzubauen: genossenschaftlich und mit ausschließlich ökologisch-sozialen Investitionen, die wir transparent offenlegen. Warum? Weil Versicherungen zu den größten Investoren weltweit gehören. Alleine in Deutschland verwalten sie knapp zwei Billionen Euro – eine Zahl mit 12 Nullen. Hier macht es einen entscheidenden Unterschied, ob das Geld in Erneuerbare Energie oder Massentierhaltung fließt. Mit unserer Genossenschaft möchten wir zu einem Finanzsystem beitragen, dass für Mensch und Umwelt arbeitet und nicht gegen sie.

Warum habt Ihr Euch für die Unternehmensform Genossenschaft entschieden?

Wir möchten ver.de genossenschaftlich aufbauen, damit alle mitentscheiden und mitprofitieren können. ver.de sollte von Anfang an nicht einigen, wenigen Menschen gehören, sondern der Gesellschaft. Hier passt die Genossenschaft sehr gut: So können Mitglieder über die Entwicklung von ver.de mitbestimmen. Außerdem sind die Mitglieder diejenigen, die von den zukünftigen Ausschüttungen profitieren. So stellen wir sicher, dass ver.de eine Versicherung von Menschen für Menschen wird.

Was kann ich als Mitglied bei Euch bewirken?
Unsere Mitglieder sind echte Pionier*innen in der Versicherungswelt: Aktuell gibt es nämlich noch keine Versicherung, die Ihr Kapital ausschließlich nachhaltig und transparent anlegt. Als Mitglied bei ver.de fliessen Deine Beiträge in sozial-ökologische Projekte und Du kreierst einen messbaren Impact mit positiver Wirkung. Außerdem kannst Du als Mitglied über die Zukunft von ver.de und unsere Investitionen mitbestimmen und mit uns eine Versicherung von Menschen für Menschen aufbauen und so die Versicherungswirtschaft ordentlich aufrütteln.

Versicherung, Nachhaltigkeit und Genossenschaft? Wie das zusammen passen kann, zeigt ver.de.
Versicherung, Nachhaltigkeit und Genossenschaft? Wie das zusammen passen kann, zeigt ver.de.

Fallen Dir weitere Genossenschaften ein, die sich für unsere Zukunft einsetzen?

Das ist nur ein kleiner Einblick in die Welt der nachhaltigen und sozialen Genossenschaften, die sich Tag ein und aus für unsere Zukunft einsetzen. Du kennst weitere tolle Genossenschaften, die mehr Aufmerksamkeit verdienen? Dann markiere sie in den Kommentaren.

Bist Du vielleicht auch schon Mitglied in einer dieser Genossenschaften?

Oder hat Dich vielleicht eines der Themen überzeugt? All die in diesem Artikel genannten Genossenschaften freuen sich, wenn Du Ihr Vorhaben als Mitglied unterstützt.

Schau doch mal auf ihren Webseiten vorbei:

Lasst uns zusammen die Genossenschaftswoche feiern und die Vielfalt der Genossenschaften sichtbar machen.

Vielen Dank an alle teilnehmenden Genossenschaften – für Euren Beitrag und Eure wichtige Arbeit!

elena341234

elena341234

Elena arbeitet bereits seit drei Jahren bei ver.de in der Kommunikation. Sie ist studierte Ethnologin mit Fokus auf das Völkerrecht. Nach ihrem Studium schrieb Elena beispielsweise für die Non-Profit-Organisation earthlink e.V. über globale Fluchtursachen oder die Bekämpfung von Kinderarbeit. Dabei baute sie ihre im Studium erlernten Recherche- sowie Schreibkentnisse aus. In ihrer Freizeit engagiert Elena sich beim Münchner Flüchtlingsrat. Das sind ihre zwei Herzensthemen: Klimaschutz sowie soziale Gerechtigkeit. Hier hat Elena in der Finanzwirtschaft einen Hebel für eine bessere Zukunft gefunden - und versucht nun, mit ver.de diesen Hebel zu "betätigen".

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